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Der Wald der Liebe von RootNow Mooii und Zappes

Der Wald der Liebe von RootNow, Mooii und Zappes

Wir sind stolz unser nächstes Projekt zusammen mit Zappes und Mooii auf die Beine stellen zu können! Mooii ist ein in der Pandemie gegründetes Geschäft, dass neben Second-Hand-Mode auch Zimmerpflanzen für Private und Firmen anbietet. Zappes ist ein junges Kölner Unternehmen, dass sich dazu entschlossen hat den Bier-Markt in Köln, mit der Einführung eines Pils, aufzumischen. Ähnlich disruptiv gestaltet sich unser gemeinsames Projekt, bei welchem der Maibaum-Brauch adressiert wird.

Der Mailehensbrauch

Das Maibaumstellen hat im Rheinland und auch in anderen Teilen der Welt eine lange und etwas makabere Tradition, die sogar bis 500 v. Chr. hinausgeht. Denn schon im alten Babylon, so beschreibt es Herodot, gab es einen Brauch, bei welchem Junggesellen die Möglichkeit hatten Frauen zur ehelichen Heirat käuflich zu erwerben. Wer das meiste Geld hatte, konnte die schönste Frau erwerben. Ähnlich verhielt es sich in den vergangen 400 Jahren in Teilen Deutschlands, wo in den Dörfern die Frauen (Maibraut) mit den Männern (Maibräutigam), wie man Heute sagen würde, gematched wurden. Der Maibräutigam war nach erfolgreicher Vermittlung dazu verpflichtet eine geschmückte Birke für die Maibraut aufzustellen. Im Prinzip war es also eine Partnervermittlung der alten Schule oder das Tinder von Gestern.

Das Maibaumstellen

Obwohl man sich des ursprünglichen Brauches entledigte, hat das Aufstellen des Maibaums auch heute noch eine Bedeutung. Dabei stellt ein Partner dem anderen Partner eine mit Kreppband und einem Herz verzierte Birke vor das Haus, um ein Zeichen der Liebe zu setzten. Das Stellen ist dabei mit monetären und logistischen Hürden verbunden, denen die Steller:Innen auf verschiedene Weisen begegnen. Zunächst muss ein Baum erworben werden, welcher anschließend geschmückt und in der Nacht vom 30.04 auf den 01.05 zum Haus der oder des Geliebten transportiert werden. Nach dem Befestigen des Baumes muss der Baum den Rest der Nach vor Langfingern bewacht werden. Dort verweilt der geschlagene Baum bis er vor Monatsende verwelkt entsorgt werden muss. Als Belohnung für den Aufwand erhält man dann einen Kasten Bier und einer glücklichen Beziehung steht nichts mehr im Wege.

Die Rolle der Birke

Als sogenannte Pionierbaumart ist die Birke eine der ersten Baumarten, die auf bspw. abgestorbenen Flächen wieder wachsen, da die Samen der Birken sehr klein sind und dementsprechend weit vom Wind getragen werden können. Aufgrund dieser Tatsache werden in der regulären Forstwirtschaft fast nie Birken gepflanzt. Manch ein Waldbesitzer bezeichnet die Birke deshalb als Unkraut des Waldes, zumal viele keinen Nutzen in der Birken sehen, außer diesen vielleicht als Maibaum zu verkaufen. Dabei ist das Holz einer ausgewachsenen Birke sehr hochwertig und kann zum Beispiel als Schälfurnier, Möbelstück oder als Sperrholzplatte verwendet werden. Im vergleich zu den Skandinavischen Ländern ist die allgemeine Verwendung in Deutschland sehr gering. Darüber hinaus bindet die Birke durch das rasante Wachstum in kurzer Zeit besonders viel Kohlenstoff im Vergleich zu anderen heimischen Baumarten. Eine Eigenschaft die erst kürzlich entdeckt worden ist, macht die Birke ganz besonders. Und zwar ist die Birke in der Lage Mikroplastik aus dem Boden zu filtern, und könnte damit eine wichtige Rolle in der Zukunft spielen. Inwieweit sich der Mensch diese Eigenschaft, in einer Zeit in der die Umwelt massiv mit Plastik verschmutzt ist, zu nutze macht, bleibt offen. Wir werden uns auf jeden Fall für eine vermehrte Pflanzung dieser unterschätzten Baumart einsetzten.

Das Maibaumstellen 2.0

Nachdem nun dargestellt wurde, was es mit dem Maibaumstellen auf sich hat und welche Rolle dieser Baum im deutschen Wald spielt, wollen wir euch zeigen, was wir dieses Jahr zusammen mit Zappes und Mooii anders machen wollen. Und zwar wollen wir, sich liebenden Menschen aus dem Rheinland, die Möglichkeit geben keinen gefällteng Baum zu stellen, sondern einen lebenden im Topf, der dann Ende Mai auf einer Waldfläche mit Domblick von dem Paar gepflanzt wird. Als Belohnung für das Pflanzen gibt es dann ein 4er Pack des schmackhaften und biologischen Bieres von Zappes. In der Zeit zwischen Stellen und Pflanzen des Bäumchens verbleibt er am Wohnort des Beschenkten, wo er auch mit ausreichend Wasser und Licht versorgt werden muss.

Wir hoffen, dass ihr das Pflanzen eines Baumes auch als größeres Zeichen der Liebe betrachtet als das Aufstellen eines toten Baumes. Insbesondere in Zeiten des Klimawandels ist es entscheidend die richtigen Zeichen zu setzen. Die Brauchtümer aus Zeiten, in denen Frauen keine Wahl hatten ihren Ehepartner selbst zu wählen, scheinen im Jahr 2022 mehr als überholt.